Samstag, 6. Mai 2017

Der Fleißige ist der Dumme



In den Medien hören wir (ehemalige Vertreter der Mittelschicht und ehemalige Spitzensteuersatz-zahler) ständig, wie gut es uns doch ginge. Dass die Zeiten noch nie so gut waren wie jetzt, dass die Wirtschaft noch nie so brummte und wir noch nie so wenige Arbeitlose hatten (oder sollten das etwa Fake News sein?). Geld für Steuerentlastungen ist aber trotzdem keines da (obwohl, laut der letzten OECD Studie, Deutschland mit die höchste Belastung der Arbeitseinkommen durch Steuern hat). Auch für Straßen, Kindergärten, Schulen und Universitäten ist kein Geld da. Wohl aber für die vielen „geschenkten Menschen“ (©Katrin Göring-Eckardt , Die Grünen), die alle „wertvoller als Gold sind“ (© Martin Schulz, SPD) - und von denen immer noch 300.000 pro Jahr zu uns strömen. Diese Menschen werden auf lange Zeit unsere Sozialsysteme belasten, viele davon sogar ihr Leben lang.

Was das für Auswirkungen haben wird kann sich jeder, der noch alle sieben Sinne beieinander hat, selber ausrechnen. Ich würde sowieso alle, die das hier lesen, einmal bitten, sich auszurechnen, was sie denn eines Tages an Rente zu erwarten haben. Mein Mann und ich haben es getan – und es war ernüchternd. Zugleich aber auch ein Augenöffner. 

Ein kleines Beispiel:
Bei einem Bruttoeinkommen von 4.000 Euro pro Monat und 35 Beitragsjahren erwartet Sie eine Rente von lächerlichen 1.239,50 Euro. Diese Rente ist dann, ab 2040, auch noch voll zu versteuern (inkl. Sozialabgaben, Krankenversicherung, usw.). Es bleiben also nicht einmal 1.000 Euro pro Monat übrig. Und davon soll dann Miete, Strom, Lebensmittel, Kleidung bezahlt werden.
 
Wobei diese Rentenberechnung davon ausgeht, dass die Wirtschaft weiterhin so brummt und die Inflation weiterhin so niedrig bleibt. Die vielen neuen Menschen, die unser Renten- und Sozialsystem noch auf Jahrzehnte belasten werden, sind da noch gar nicht mit eingerechnet. Auch die Babyboomer, die ab 2031 in Rente gehen, sind noch nicht berücksichtigt (ab 2031 geht die Zahl der Beitragszahler stark zurück, bei gleichzeitig starkem Anstieg der Beitragsempfänger). Im Klartext: Sogar diese mickrigen 1.239,50 Euro pro Monat sind somit utopisch.

Wenn die Rente nicht reicht, dann springt die Grundsicherung ein. Das sind pro Monat bis zu 399 Euro Unterstützung, plus Geld für Miete,  Heizung, usw. Das bedeutet, schon bei einer Kaltmiete von 500 bekommt jemand, der nie auch nur einen Cent in die deutsche Rentenversicherung eingezahlt hat, genau so viel pro Monat wie jemand, der 35 Jahre lang 4.000 pro Monat verdient hat und fleißig Rentenversicherung gezahlt hat.

Die Fragen, die sich jetzt jeder stellen müsste (nein, muss!) sind: 
  • Warum rackere ich mich so ab?  
  • Warum sorge ich noch fürs Alter vor?
Mein Mann und ich haben uns diese Frage gestellt. Und gehandelt. Wir arbeiten mittlerweile beide nur noch Teilzeit (20 Stunden pro Woche) und lassen es uns gut gehen. Wir sind so erholt und entspannt wie schon lange nicht mehr. Vorbei sind die 50-60-Stunden-Wochen, die Rackerei für nichts.

Unser Haus haben wir verkauft, das Geld haben wir so angelegt, dass wir, durchschnittlich, knapp 5% Dividende bekommen. Versteuert wird davon nur ein kleiner Teil, denn wir haben einen Großteil unserer Kapitalanlagen (zumindest pro forma, fürs Finanzamt) unseren Kindern vermacht. Denn auch für Kinder gilt der Grundfreibetrag von 8.820 Euro pro Jahr. Alles darunter, z.B. Kapital- und Dividendenerträge, bleibt steuerfrei. Bei zwei Kindern macht das schon 17.640 Euro pro Jahr. Steuerfrei.

Das Geld, was uns übrig bleibt, wird so angelegt, dass es dem Staat verborgen bleibt. Zum Beispiel in Gold- und Silbermünzen. Unser Ziel ist es im Alter mittelos zu sein. Zumindest nach Außen. Denn eines sollte jedem klar sein: Jeder Cent, den man im Ruhestand besitzt, wird einem vom Staat angerechnet werden. Egal ob das jetzt eine Immobilie, Aktien, Riesterrente oder eine private Rentenversicherung ist. Unterstützung wird vom Staat nur derjenige bekommen, der wirklich nichts hat (oder genauer gesagt: von dem der Staat glaubt er habe nichts).

Natürlich sind wir nicht die ersten und auch nicht die einzigen, die darauf gekommen sind. Der Staat und seine Diener sind, wenn es um Steuereintreibung geht, nicht blöd. Das Gerede um die Bargeldabschaffung ist unter genau diesem Hintergrund zu verstehen. Es geht ja nicht darum, dass der Bürger jetzt seine drei Kugeln Eis mit der Kreditkarte so viel einfacher kaufen kann – sondern darum, dass alle möglichen Schlupflöcher dicht gemacht werden. Ob dem Staat das gelingt wissen natürlich auch wir nicht. Eines jedoch wissen wir sicher: Dass jemand, der sich kaputt arbeitet, im Alter genau so viel (wenig!) Geld bekommt wie jemand, der nicht arbeitet. Der Fleißige ist somit der Dumme (der Ehrliche sowieso).

Samstag, 12. September 2015

Unser John und Yoko Tag

Wir, mein Mann und ich, sind wohl das, was man als Mittelschicht bezeichnet. Wir arbeiten beide Vollzeit (Er als Informatiker, Sie macht irgendwas mit Medien), haben zwei Kinder (9 und 11), eine Katze und einen sechs Jahre alten VW Touran. Wir sind wohl Teil jener Hamsterradler, die den Laden, sprich den Staat, noch am Leben halten. Also Teil jener, immer kleiner werdenden, Gruppe von Nettozahlern, die in das System mehr Geld hinein stecken als sie herausbekommen.

In den vergangenen Jahren sagten wir uns immer: Gut, wir sind Teil einer Solidargemeinschaft, da ist das schon in Ordnung so.

Als dann das mit der Flüchtlingskrise so richtig losging, als aus den 200.000 Einwanderern dann 400.000, 800.000 und schließlich über eine Million (pro Jahr!) wurden, als plötzlich wildfremde Menschen, die nie auch nur einen Cent in die Sozialsysteme und in die Krankenkassen einbezahlt hatten, Menschen, bei denen es absehbar war, dass wir sie auf Lebenszeit alimentieren müssen zu uns kamen, als dann der deutsche Staat anfing diese Menschen auch noch wie wild anzulocken, da fingen wir an zu Grübeln.

Wir sahen diese unkontrollierte Einwanderung sehr skeptisch und fühlten uns übergangen. Sowohl von den Politikern, die plötzlich nur noch Zuwanderungs-Jubelperser zu sein schienen, als auch von den Medien, die ein wahres Trommelfeuer an herzzerreißender Zuwanderungspropaganda auf uns herniederprasseln ließen. Jeder Andersdenkende war ab sofort „Pack“. Wir waren ab sofort „Pack“. Dabei ist meine beste Freundin aus Rumänien, mein bester Freund ist Pole. Unser Hausmeister ist Italiener (mein Mann geht immer zum Fußball mit ihm) und unser Bäcker ist Türke. Alles wunderbar. Und nur, weil wir nicht freudestrahlend die ganze Welt in unsere Sozialsysteme mit aufnehmen wollen sollen wir jetzt „Pack“ sein?

Die Europäische Union hat 28 Mitgliedsländer. 27 davon stehen dem Flüchtlingsproblem kritisch gegenüber. Nur ein einziges Land - Deutschland - kann gar nicht genug bekommen von der Zuwanderung. Jetzt ist es aber in der Regel so, dass, wenn ein einziger schreit: „Schaut mal, 27 Verrückte!“ dieser eine aller Wahrscheinlichkeit nach selber der Verrückte ist - oder zumindest stark an Realitätsverlust leidet. Was also tun, wenn ein Staat komplett den Verstand verliert?

Wir fragten uns also: Warum sollen wir diesen durchgeknallten, kranken Staat, der sich um Wildfremde mehr kümmert als um seine eigenen Bürger, noch unterstützen? Und da beschlossen wir: Leck mich am Arsch, Staat!

Im Klartext: Wir sind für den Rest der Woche erst einmal krankgeschrieben. Und weil wir in den letzten 20 Jahren so hart gearbeitet haben kann es sehr gut möglich sein, dass wir ab Montag Burnout haben. Beide. Gleichzeitig. Tja, Zufälle gibt’s. Die Symptome finden sich leicht via Google. Nach jahrelangen 50- und 60-Stundenwochen, mit den entsprechenden Symptomen, ist die Diagnose Burnout ziemlich naheliegend. Und weil man bei Burnout nicht das Bett hüten muss (dürfen schon) sondern alles tun muss, damit man sich erholt und es der Psyche bald wieder besser geht, ist natürlich alles erlaubt, was Spaß macht.

Wir nennen das ab jetzt: Unseren John und Yoko Tag.

Wobei es nicht bei dem einen Tag bleiben wird, sondern bis zu 12 Wochen werden können. Ein Burnout kann sich nämlich ganz schön lange hinziehen.

Unterm Strich bedeutet das: Zwei Nettozahler weniger, zwei Nettoempfänger mehr. 

P.S.
Schlechtes Gewissen haben wir keines, denn wenn die EU laufend Gesetze bricht, wie z.B. den Vertrag von Maastricht („No-Bailout-Klausel“) oder den Vertrag von Lissabon, wenn Deutschland täglich tausendfach sogar das Grundgesetz bricht (Artikel 16a: „(2) Auf Absatz 1 [Asylrecht] kann sich nicht berufen, wer aus einem Mitgliedstaat der Europäischen Gemeinschaften … einreist“), dann kann man schlecht von den Bürgern Gesetzestreue verlangen, nicht?