In den Medien hören wir (ehemalige Vertreter der Mittelschicht und ehemalige Spitzensteuersatz-zahler) ständig,
wie gut es uns doch ginge. Dass die Zeiten noch nie so gut waren wie jetzt, dass
die Wirtschaft noch nie so brummte und wir noch nie so wenige Arbeitlose hatten (oder sollten das etwa Fake News sein?). Geld für Steuerentlastungen ist aber trotzdem keines
da (obwohl, laut der letzten OECD Studie,
Deutschland mit die höchste Belastung der Arbeitseinkommen durch Steuern hat).
Auch für Straßen, Kindergärten, Schulen und Universitäten ist kein Geld da.
Wohl aber für die vielen „geschenkten Menschen“ (©Katrin Göring-Eckardt , Die
Grünen), die alle „wertvoller als Gold sind“ (© Martin Schulz, SPD) - und von denen
immer noch 300.000 pro Jahr zu uns strömen.
Diese Menschen werden auf lange Zeit unsere Sozialsysteme belasten, viele davon
sogar ihr Leben lang.
Was das für Auswirkungen haben wird kann sich jeder, der
noch alle sieben Sinne beieinander hat, selber ausrechnen. Ich würde sowieso
alle, die das hier lesen, einmal bitten, sich auszurechnen, was sie denn eines
Tages an Rente zu erwarten haben. Mein Mann und ich haben es getan – und es war
ernüchternd. Zugleich aber auch ein Augenöffner.
Ein kleines Beispiel:
Bei einem Bruttoeinkommen von 4.000 Euro pro Monat und 35
Beitragsjahren erwartet Sie eine Rente von lächerlichen 1.239,50 Euro. Diese Rente
ist dann, ab 2040, auch noch voll zu versteuern (inkl. Sozialabgaben,
Krankenversicherung, usw.). Es bleiben also nicht einmal 1.000 Euro pro Monat übrig.
Und davon soll dann Miete, Strom, Lebensmittel, Kleidung bezahlt werden.
Wobei diese Rentenberechnung davon ausgeht, dass die
Wirtschaft weiterhin so brummt und die Inflation weiterhin so niedrig bleibt.
Die vielen neuen Menschen, die unser Renten- und Sozialsystem noch auf
Jahrzehnte belasten werden, sind da noch gar nicht mit eingerechnet. Auch die
Babyboomer, die ab 2031 in Rente gehen, sind noch nicht berücksichtigt (ab 2031
geht die Zahl der Beitragszahler stark zurück, bei gleichzeitig starkem Anstieg
der Beitragsempfänger). Im Klartext: Sogar diese mickrigen 1.239,50 Euro pro
Monat sind somit utopisch.
Wenn die Rente nicht reicht, dann springt die Grundsicherung
ein. Das sind pro Monat bis zu 399 Euro Unterstützung, plus Geld für Miete, Heizung, usw. Das bedeutet, schon bei einer
Kaltmiete von 500 bekommt jemand, der nie auch nur einen Cent in die deutsche
Rentenversicherung eingezahlt hat, genau so viel pro Monat wie jemand, der 35
Jahre lang 4.000 pro Monat verdient hat und fleißig Rentenversicherung gezahlt
hat.
Die Fragen, die sich jetzt jeder stellen müsste (nein, muss!) sind:
- Warum rackere ich mich so ab?
- Warum sorge ich noch fürs Alter vor?
Mein Mann und ich haben uns diese Frage gestellt. Und
gehandelt. Wir arbeiten mittlerweile beide nur noch Teilzeit (20 Stunden pro
Woche) und lassen es uns gut gehen. Wir sind so erholt und entspannt wie schon
lange nicht mehr. Vorbei sind die 50-60-Stunden-Wochen, die Rackerei für nichts.
Unser Haus haben wir verkauft, das Geld haben wir so angelegt,
dass wir, durchschnittlich, knapp 5% Dividende bekommen. Versteuert wird davon
nur ein kleiner Teil, denn wir haben einen Großteil unserer Kapitalanlagen (zumindest pro forma, fürs Finanzamt) unseren
Kindern vermacht. Denn auch für Kinder gilt der Grundfreibetrag von 8.820 Euro
pro Jahr. Alles darunter, z.B. Kapital- und Dividendenerträge, bleibt
steuerfrei. Bei zwei Kindern macht das schon 17.640 Euro pro Jahr. Steuerfrei.
Das Geld, was uns übrig bleibt, wird so angelegt, dass es
dem Staat verborgen bleibt. Zum Beispiel in Gold- und Silbermünzen. Unser Ziel
ist es im Alter mittelos zu sein. Zumindest nach Außen. Denn eines sollte jedem
klar sein: Jeder Cent, den man im Ruhestand besitzt, wird einem vom Staat
angerechnet werden. Egal ob das jetzt eine Immobilie, Aktien, Riesterrente oder
eine private Rentenversicherung ist. Unterstützung wird vom Staat nur derjenige
bekommen, der wirklich nichts hat (oder genauer gesagt: von dem der Staat glaubt
er habe nichts).
Natürlich sind wir nicht die ersten und auch nicht die
einzigen, die darauf gekommen sind. Der Staat und seine Diener sind, wenn es um
Steuereintreibung geht, nicht blöd. Das Gerede um die Bargeldabschaffung ist
unter genau diesem Hintergrund zu verstehen. Es geht ja nicht darum, dass der Bürger
jetzt seine drei Kugeln Eis mit der Kreditkarte so viel einfacher kaufen kann –
sondern darum, dass alle möglichen Schlupflöcher dicht gemacht werden. Ob dem
Staat das gelingt wissen natürlich auch wir nicht. Eines jedoch wissen wir
sicher: Dass jemand, der sich kaputt arbeitet, im Alter genau so viel (wenig!)
Geld bekommt wie jemand, der nicht arbeitet. Der Fleißige ist somit der Dumme (der Ehrliche sowieso).